Einbau, Nachrüstung und Umbau von Bordtoiletten
Wie für fast alles im Leben, gibt es auch Richtlinien für WC Anlagen an Bord, insbesondere für die Entsorgung von Fäkalien. Um es dem Leihen etwas einfacher zu machen – hier die wichtigste Information:
Seit dem 01. Januar 2005 müssen alle Sportboote, die eine Toilette an Bord haben, eine sogenannte Rückhaltefunktion, auch Fäkalientank genannt, mit einem Anschluss für die landseitige Entsorgung besitzen.
Ist dies nicht der Fall, kann das für den Eigner finanzielle Folgen haben. Aber keine Angst, es wurden wie immer Ausnahmeregelungen geschaffen, die wie folgt lauten:
Alle Boote, die VOR 2003 gebaut wurden, nicht länger als 10,5 Meter und nicht breiter als 2,8 Meter sind, brauchen nicht nachträglich mit einem Fäkalientank ausgerüstet werden. Eine generelle Befreiung ohne Mindestmaße gibt es für Boote, die vor 1980 bebaut wurden.
Wie kam es dazu?
Im Rahmen des Helsinki-Abkommens haben sich die Anrainerstaaten der Ostsee, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und Deutschland über die Abwasserentsorgung auf Schiffen geeinigt.
Innerhalb der 12 Meilen Zone!
Für Wassersportler auf Nord- und Ostsee regelt die HELCOM Empfehlung 19/7 die Ausrüstung aller Schiffe, einschließlich Sportboote mit Abwasserrückhaltesystemen.
Somit sollte sich jeder Bootseigner Gedanken über die Nachrüstung machen. Es existieren internationale und nationale Normen, die die Hauptanforderungen und Konstruktionen der Abwassersammeltankanlagen definieren. Es handelt sich um die ISO 8099.
Die ISO 8099 ist als technische Richtlinie in Helcom eingebettet und füttert diese mit technischen Daten.
Nachfolgend ein paar Eckpunkte, die für die Konstruktion und den Einbau zu beachten sind:
Der Sammeltank muss befestigt sein. Der Füllstand des Tanks muss erkennbar sein. Ab einer Größe von 40 Litern muss eine zugängliche, abdichtbare (gas- und wasserdichte) Mindestöffnung von 75 mm Durchmesser vorhanden sein. Diese kann zur Spülung und Reinigung genutzt werden. Die Belüftungsleitung muss mindestens 19 mm betragen. Ein Durchmesser von 16 mm ist dann gestattet, wenn ein Überdruckventil vorhanden ist. Rohrleitungen müssen sicher befestigt werden, so dass ein Losreißen oder Durchscheuern der Leitung ausgeschlossen werden kann. Bei einer Krängung von 20 Grad zur Seite oder 10 Grad über und Heck, muss das System ohne Einschränkung funktionieren.
Und noch viel mehr… aber keine Sorge dafür sind wir ja da, damit unsere Kunden das sich Erleichtern an Bord nicht erst studieren müssen.
Die Auswahl der richtigen Toilette ist ebenfalls eine nicht zu vernachlässigende Entscheidung. Dabei geht es weniger um die Form und Größe, sondern um die technische Ausführung.
Elektrische oder manuelle Toilettenbedienung? Baue ich meine Toilette über oder unter Wasserlinie ein? Dreiwegehahn abschließbar oder nicht? Und was zum Geier ist ein Schwanenhalsventil?
Alles Fragen bei denen wir Ihnen gerne als kompetente Fachkraft zu Seite stehen, damit auch auf dem Boot eine Erleichterung einfach sein kann.
Wir wollen mit unseren Beiträgen dabei helfen, dass sich unsere Kunden selbst helfen können oder besser verstehen, was wir tun. ABER wir müssen auch darauf hinweisen, dass die Beiträge Dinge beschreiben, die man über Jahre lernt, sodass es eine Vielzahl an Zwischeninformationen gibt, die nicht immer abgebildet sind. Wenn Sie also Inhalte umsetzen wollen, müssen Sie immer eine Absprache mit einem Meister oder Gesellen treffen, weil wir sonst keine Haftung übernehmen können.